Trainer-Karussell

Von Karl Klauss

 

Trainer, zumal Fußballtrainer, wissen es. Ihre Verweildauer bei einer Mannschaft bemisst sich immer seltener nach Jahren, eher nach Monaten. Vom Saisonstart im August 2016 bis zur Winterpause im Dezember haben sieben von 18 Vereinen in der 1. Bundesliga sich von ihren Trainern getrennt. Die angeführten Gründe der Vereinsbosse lassen an Einfallslosigkeit nichts zu wünschen übrig, denn es sind immer dieselben: Sportliche Erfolglosigkeit, zerrüttetes Verhältnis zur Mannschaft, keinen Draht zu den Fans und dem Umfeld. Wobei unter Umfeld eine diskrete Umschreibung der Sponsoren, also der Geldgeber, zu verstehen ist. Dirk Schuster wurde in der vergangenen Saison zum Trainer des Jahres gewählt, weil er innerhalb von dreieinhalb Jahren den Verein Darmstadt 98 in der 3. Liga übernahm und vor dem fast sicheren Abstieg in die Regionalliga rettete. Schon ein Jahr später ging es in die 2. Liga und dann sensationell in die 1. Bundesliga. Die Experten waren sich einig, jetzt geht es wieder bergab. Doch Schuster hielt die Klasse mit einem kleinen Kader und den geringsten finanziellen Mitteln aller Vereine. Der FC Augsburg verpflichtete ihn, um ihn vier Monate später zu feuern. Dabei blickten die Augsburger sportlich nicht in den Abgrund. Begründung: Er hat die Mannschaft nicht weiter entwickelt. Der Trainer des Jahres.


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