Von Wolfgang Nagorske

 

Seit über einem Monat hat die Corona-Pandemie Europa fest im Griff. Vor allem Italien, Spanien und Frankreich sind besonders stark betroffen. Was auf fällt, jedes Land reagiert mit eigenen Mitteln gegen die größte Herausforderung der Menschen seit dem 2. Weltkrieg. Sind wir in der Europäischen Union nicht 27 Staaten? Wo bleibt die einigende Stimme aus Brüssel? Immerhin brauchte man vier Wochen, um aus dem Glaspalast der Hauptstadt Europas ein Signal an die Mitgliedsstaaten zu senden. Die Regierungschefin Ursula von der Leyen versprach Milliarden-Hilfen zur Überwindung der Pandemie und zur Ankurbelung der nahezu lahm gelegten nationalen Wirtschaften. In den vergangenen vier Wochen sind Zehntausende infizierte Menschen gestorben. Für sie kommt jede versprochene Hilfe zu spät. Vermutlich wird auch der Start zur wirtschaftlichen Erholung zu einem Fehlstart. Jedes Land hat bereits seine eigenen Entscheidungen getroffen und zum Einsatz von Finanzhilfen sind die Mitgliedsstaaten heillos zerstritten. Frankreich, Spanien und Italien wollen so genannte Eurobonds auflegen, in die alle anderen Staaten ebenfalls einzahlen. Diese Gelder sollen ausschließlich zur Bekämpfung der durch das Virus ausgelösten Krise verwendet werden. Die aufgenommenen Schulden soll jedes Land später wieder zurückzahlen. Deutschland, die Niederlande, Österreich und andere Staaten lehnen dies ab. Die Uneinigkeit in der Einheit. Das passt zur EU. Jeder ist sich selbst der Nächste. Das ist Wasser auf die Mühlen der rechtsgerichteten Parteien in Europa. Marie Le Pen, die Chefin der französischen Front National frohlockt schon mal: „Der erste Corona-Tote  ist die EU.“


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