Von Karl Klauss

Das hat nicht einmal Erich Honecker auf den Parteitagen der SED geschafft. Mehr als 99,9 Prozent waren es nie. Die SED-Oberen fanden 99,9 wahrscheinlich demokratischer als 100 Prozent. Geglaubt wurde ihnen ohnehin weder die eine noch die andere Zahl. Aber der neue Star der SPD Martin Schulz hat es geschafft. Mit 100 Prozent der gültigen Stimmen wurde er als neuer Vorsitzender der SPD gewählt. Diese Zustimmung erreichte nicht einmal der legendäre Willy Brandt. Es gibt keinen Grund, an der Auszählung zu zweifeln, aber was ist das für ein niederschmetterndes Ergebnis für den bisherigen SPD-Chef Siegmar Gabriel. In der eigenen Partei keinen Rückhalt, vom Wähler nicht akzeptiert, hat er sich inzwischen im Außenministerium eingerichtet. Das wiederum erinnert in gewisser Weise an Praktiken auch in anderen Parteien. Wer als Verteidigungsminister millionenfachen Schaden zu verantworten hat, ist danach immer noch gut genug das Innenministerium zu leiten.


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