Von Wolfgang Nagorske

 

Er lässt sich nicht beirren. US-Präsident Donald Trump verhängt Strafzölle auf jede Tonne Stahl und Aluminium, die außerhalb der Staaten produziert und in die Staaten eingeführt werden sollen. Wer in Europa immer noch glaubte, die scharfen Ankündigungen des Präsidenten werden dann in der Realität doch nicht so scharf umgesetzt, schließlich sind wir ja Verbündete, vielleicht sogar Freunde, sieht sich nun eines Besseren belehrt. Donald Trump unterschrieb das Strafzoll-Edikt medienwirksam im Beisein von amerikanischen Stahlkochern, deren Arbeitsplätze er mit dieser Politik der Abschottung sichern will. Aber genau das hatte er im Wahlkampf versprochen. Die weltweiten Stahlexporteure hätten gewarnt sein können. Doch niemand konnte sich in Zeiten des grenzenlosen Handelns und Wandelns einen Rückfall in den Protektionismus vorstellen.

Ein jetzt ausgerufener Handelskrieg des Wirtschaftsgiganten USA vor allem gegenüber Europa und China birgt nicht vorhersehbare Risiken. Bereits seit Monaten schwächelt der Dollar und lockt Importeure aus Europa, China und Japan an, Waren aus den USA günstig zu kaufen und in den Heimatländern günstig zu verkaufen. Das stärkt das Wirtschaftswachstum in den USA und setzt die europäischen Länder, vor allem auch die Exportnation Deutschland unter Druck. Die jüngste Ankündigung von Trump muss auch im Zusammenhang mit der vor einigen Wochen angekündigten drastischen Senkung der Unternehmensgewinne in den USA gesehen werden. Auch sie ist eine Strategie für sein „Amerika zuerst“. Nach den Worten von Trump ist ein Handelskrieg gar nicht so schlecht. Doch auch diese Form des Krieges hinterlässt Trümmer und Misstrauen. Vor allem in einem wachsenden Misstrauen zwischen den großen Wirtschaftsnationen lauern unabsehbare Gefahren.


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