Sind die Schlachten schon geschlagen?

Von Karl Klauss

 

Großes TV-Duell der beiden Kanzlerkandidaten, Diskussion mit den Spitzenpolitikern der anderen Parteien, mal mit, mal ohne AfD. Viel Neues war nicht zu entdecken, vor allem die beiden Spitzenkandidaten überboten sich in Langeweile. In den anderen Runden blitzte ab und zu sehenswerte Rhetorik auf, so dass der interessierte Fernsehzuschauer sich fragte, warum Linke, Grüne und FDP in der deutschen Politik lediglich die Funktion von Mehrheitsbeschaffern ausüben. Ja, und dann ist da noch die AfD. Mit dem Umgang dieser relativ neuen Partei tun sich die deutschen Medien nach wie vor schwer. Sie wird nach wie vor mit dem Zusatz rechtsextrem oder rechtspopulistisch stigmatisiert. Als diese Partei im vergangenen Jahr in mehreren Bundesländern zu einem Höhenflug ansetzte, entschloss sich die ARD-Tagesschau diese deutliche Charakterisierung fallen zu lassen. Die AfD ist eben die AfD. Doch dieser Beschluss der ARD scheint in Wahlkampfzeiten aufgehoben worden zu sein. Es tönt nur so von rechtsextrem und rechtspopulistisch. Immer mehr Wähler in Deutschland finden Gefallen an der AfD, vielleicht gerade deshalb, weil sie in den Medien so verteufelt wird. In der Psychologie nennt man so etwas einen Bumerang-Effekt. Warum tun wir es uns in Deutschland nur so schwer. In Frankreich, Belgien oder Holland werden Parteien wie die AfD inhaltlich attackiert aber nicht stigmatisiert.

Sind nach den TV-Duellen die Schlachten um das Kanzleramt nun schon geschlagen? Der noch unentschlossene Wähler fragt sich frei nach Goethe: „Da steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor?“


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.