Mehmet Scholl und die ARD

Von Karl Klauss

 

Nun ist das Tischtuch endgültig zerschnitten. Nachdem noch einen Tag zuvor eine Verlängerung der Zusammenarbeit des beliebten Fußballexperten Mehmet Scholl und der ARD verkündet wurde, nun das Aus. Was ist in den 24 Stunden zuvor passiert? Darüber schweigen beide Seiten, ohne auf die üblichen Floskeln von beiderseitigem Einvernehmen zu verzichten. Nachdem im Juni während des Confed-Cups in Russland der Sportchef der ARD, Axel Balkausky, seinem Fußballexperten angewiesen hatte, über den angeblichen Dopingskandal im russischen Fußball zu diskutieren, lehnte dieser ab. Scholl wollte über die Erfolge des deutschen Fußballs beim Confed-Cup und der U21-Europameisterschaft sprechen und nicht über ein politisch motiviertes Thema mit noch nicht gesicherter Faktenlage. Nach der Fußball-Sommerpause verkündete Balkausky die Einigung mit Scholl und das dieser die ARD-Spielregeln jetzt kenne. Aber gerade diese Spielregeln akzeptierte der ehemalige Fußballnationalspieler nicht. Die ARD verliert nach neun Jahren einen kompetenten und beliebten Experten auch wenn dieser mit seinen manchmal frechen Sprüchen stark polarisierte. Der neue Experte wird sich immer mit Scholl messen lassen müssen und seinem Selbstverständnis, nicht der Lakai von anweisungsfreudigen Sportchefs in deutschen Sendeanstalten zu sein.


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