Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?

Von Karl Klauss

 

Diese Forderung aus der Arbeiterbewegung und den Gewerkschaften ist schon über hundert Jahre alt. Auch eine nicht geringe Zahl von bürgerlichen Ökonomen halten diesen Grundsatz für eine ernst zunehmende Richtschnur wirtschaftlichen Handelns, um das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage zu wahren. Doch grau ist alle Theorie. Diese hehre Forderung ist nur umzusetzen in einem begrenzten überschaubarem Raum, wo mit der annähernd gleicher Produktivität annähernd gleiche Güter produziert werden. Und selbst dann nicht, wenn die gleichen Güter in unterschiedlich entwickelten Ländern produziert werden. Der VW-Arbeiter in Wolfsburg verdient für die gleiche Arbeit mehr, als der VW-Arbeiter in Brasilien. Diese Unterschiede, wenn auch nicht so krass, bestehen auch in Deutschland. So wird im Osten Deutschlands bei einem niedrigeren Lohnniveau immer noch rund eine Stunde länger gearbeitet, als im Westen. Die 35-Stunden-Woche genießen im Osten neun Prozent der Beschäftigten, im Westen fast 26 Prozent. Diese durchaus berechtigte Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit ist in einem konkurrierenden Markt schlichtweg nicht umsetzbar. Was nicht heißt, dieses Ziel aus den Augen zu verlieren.


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