Lächeln, immer nur lächeln

Von Wolfgang Nagorske

Umfragen haben so ihre Tücken. Nicht erst seit den Vorhersagen zum Ausgang der Wahlen in den USA. Eine Studie hat jetzt festgestellt, dass in Schleswig-Holstein und Hamburg die glücklichsten Menschen in Deutschland wohnen. Zugegeben, wer das meerumschlungene Schleswig-Holstein und die zweitgrößte Stadt Deutschlands kennt, kann sich das gut vorstellen. Doch was macht Glück aus? Das hartnäckige Virus, dass und seit Jahresbeginn in Atem hält, hat jedenfalls unser Glücksgefühl gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent sinken lassen. In Thüringen sollen die unglücklichsten Menschen leben, was jeder, der schon einmal den Rennsteig entlang gewandert ist, diesen unbeschreiblich schönen Höhenweg des Thüringer Waldes, sich schwer vorzustellen vermag. Freundliche Menschen allüberall und Vöglein singen Lieder. Wer freundlich ist, kann doch nicht traurig sein. Und auch jenes Virus haben sich die Thüringer ziemlich vom Leibe gehalten. Im Gegensatz zu den Bundesländern Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, die in der Skala der Glücklichen auf den Plätzen drei und vier liegen. Hier kann es daran liegen, dass den rheinischen Frohnaturen der Optimismus nie abhanden kommt, auch nicht in einer Zeit, die nach Corona benannt wird. Liebe Rheinland-Pfälzer und Saarländer, die ihr nur ganz knapp vor den Thüringern liegt, seid nicht traurig. Glücksforscher haben heraus gefunden, wie man in nur drei Minuten glücklich werden kann. Man sollte lächeln, immer nur lächeln. Übrigens, die Umfrage hat die Deutsche Post in Auftrag gegeben. Könnte es sein, dass dort die glücklichsten Menschen wohnen, die in ihrem Umfeld noch eine Post haben?