Die gute Nachricht zum Schluss

Von Wolfgang Nagorske

 

Oft genug haben wir uns im zu Ende gehenden Jahr mit der Politik und Politikern gestritten, den Kopf geschüttelt über nicht nach zu vollziehende Entscheidungen der Regierung. Der Zustand der Europäischen Union und auch der NATO ließ uns ebenso verzweifeln wie die immer noch fehlenden klaren Antworten auf die Fragen in der Migration und auch zum Klimawandel. Kritik muss sein, denn Kritik ist ein Weg zum besseren Verständnis unserer Gegenwart. Aber wo es schlechte Nachrichten gibt, gibt es auch die guten Meldungen. Zum Beispiel diese. Unter 143 Ländern belegt die Bundesrepublik in einer Analyse der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) zum Wohlbefinden der jeweiligen Einwohner den 12. Platz. „Deutschland liegt in allen Bereichen über dem EU-Schnitt", sagen die Wissenschaftler des renommierten US-amerikanischen Instituts. "Dem Land ist es gut gelungen, die Wirtschaftsleistung in Wohlergehen der Bevölkerung umzuwandeln." Die Berater untersuchten, wie Staaten in den Dimensionen Wirtschaft, Investition und Nachhaltigkeit abschnitten. Mit 40 Indikatoren prüften sie Bereiche wie Beschäftigung und Einkommen, Gesundheit, Bildung und Infrastruktur oder Umwelt und Gleichberechtigung. Deutschland erlangte in fast allen Fällen hohe Punktzahlen und kam mit einem Gesamtwert von 81,5 Punkten recht nah an den Maximalwert von 100. Ganz oben im Ranking steht Norwegen (87,7 Punkte), gefolgt von der Schweiz, Island, Dänemark und Schweden. Die skandinavischen Staaten glänzten mit Gleichberechtigung und guter Bildung, heißt es in der Untersuchung. Deutschland erlangte besonders hohe Werte bei wirtschaftlicher Stabilität, Gesundheit und Gleichberechtigung. Die Bundesrepublik habe sich bei Einkommen und Beschäftigung gut entwickelt, lobten die Autoren. Während die Wirtschaftskraft in den vergangenen Jahren stieg, sank die Arbeitslosigkeit bis nah an die Vollbeschäftigung. Bei den Einkommen schnitten aber Länder wie die Schweiz oder die USA besser ab. In der Kategorie Umwelt holte Deutschland stark auf. Negativ sei die Entwicklung hierzulande bei der Infrastruktur, etwa Straßen, Schienen und Breitbandausbau. In Sachen Bildung verlor die Bundesrepublik zwei Plätze und landet auf Rang 19. Auf diesem so wichtigen Feld für einen Industriestaat könnte Deutschland die Spitzengruppe aus den Augen verlieren. Dennoch kann das Land über das Erreichte stolz sein. Wenn Deutschland es lernt seine vorhandenen Möglichkeiten voll zu entfalten, ist ein Platz unter den ersten zehn möglich. Dazu bedarf es Zuversicht, Kreativität und Mut.


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