Totgesagte leben länger

Von Karl Klauss

 

Am 19. Mai 2015 schrieb die größte deutsche Tageszeitung einen Nachruf auf die AfD. „Wie süß es klang, als sich diese Krabbelgruppe, die sich vor dem Euro in die Windel machte: Ha, he, ho, der Euro ist k.o.“ Und weiter schrieb die Zeitung nach dem Wiedereinzug der FDP in die Stadtparlamente von Hamburg und Bremen: „Die FDP ist zurück. Die AfD ist leck.“

Das war vor gut einem Jahr und so gründlich kann man sich irren. In Mecklenburg-Vorpommern wurde sie zweitstärkste Kraft im neuen Landtag und auch in der Hauptstadt erzielten die Totgesagten ein zweistelliges Ergebnis. Es gibt immer mehr Politiker aus den sogenannten etablierten Parteien, wie den Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz, die eine inhaltliche Debatte mit der AfD führen wollen statt plumpe Stigmatisierung. Vor einem Jahr hieß es in Zeitungen und Sendungen noch die rechtsextreme AfD, daraus ist nun die rechtspopulistische AfD geworden. Das ficht den Wähler nicht an.

Totgesagte leben länger.


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